Eversense CGM — Mehr Zeit im Zielbereich

Der Chip, mein Diabetes & Ich

Die ersten 10 Tage mit dem Eversense Sensor sind vergangen und es haben sich die ein oder anderen Sorgen  gelegt. Die Wunde ist gut verheilt und der sichtbare Schnitt ist wirklich sehr winzig. Zu Beginn der Tragezeit bin ich vorsichtig mit dem Pflaster und dem Transmitter gewesen. Ich hatte die Befürchtung die Wunde aufzureißen, daher habe ich die ‚Stripes‘ und das Pflaster circa eine Woche am Arm gelassen. Die Suche nach der richtigen Platzierungsstelle war ebenfalls ein kleines Abendteuer. Der Transmitter muss nämlich genau über dem Sensor liegen damit er mit Strom versorgt werden kann. Mittlerweile treffe ich die richtige Stelle auf Anhieb und gelegentlich nutze ich das Pflaster öfters. Teilweise kann ich aber auch nur den Transmitter abnehmen um ihn kurz aufzuladen. Daran habe ich zuerst gar nicht gedacht, aber dementsprechend ist die Platzierung enorm einfach und schnell.

Einen riesen Pluspunkt bekommt das System von mir für den geringen Verbrauch an Plastik. Andere CGM- und Blutzucker-Messgeräte Hersteller sollten sich hier ein Beispiel nehmen. Keine Inserter, Sensoren, Teststreifen, Verpackungen, Nadeln etc. die wöchentlich oder sogar täglich entsorgt werden müssen.

 

Macht der Gewohnheit

Das tägliche Aufladen entspricht immer noch nicht meiner Wunschvorstellung eines CGMs. Besonders beim Reisen darf das Ladekabel nicht vergessen werden. Das Aufladen habe ich allerdings in meine Abendroutine integrieren können, indem ich es mit dem Duschen verknüpft habe. Es ist generell ein guter Trick sich neue Gewohnheiten mit Hilfe bereits bestehender anzueignen. Zur Inspiration — einige meiner Routinen sehen wie folgt aus:

 

?+ ?+?
Messen + Spritzen + Essen

? + ?
Duschen + Transmitter laden bzw.

? +  ? + ?
Zähne putzen + Transmitter laden + Schlafen

☕ + ?
Tee / Kaffee + Ruhe / Entspannung

⏰ + ?
Wecker + Snooze

⏱ + ?
Aufstehen + E-Mails

 

Angst vor nächtlicher Unterzuckerung

Es gibt definitiv schlechte Gewohnheiten, diese zu erkennen und zu ändern ist nicht immer einfach. Mir haben CGMs sehr dabei geholfen schlechte Habits zu erkennen, zu verstehen und schließlich auch zu verändern. Auch wenn es oft heißt, dass Menschen mit Typ-1 Diabetes alles essen dürfen und sich die Therapie an die Essgewohnheiten anpassen soll, war es für mich einfacher und zusätzlich auch gesünder meine Ernährung umzustellen. Abends esse ich viel öfters einen Salat statt ein fettiges und kohlenhydratreiches Essen. Dadurch habe ich das Gefühl besser schlafen zu können. Zusätzlich muss ich mir keine Sorgen machen, dass ich in eine Hypo falle oder dass mein Zucker steigt, während ich schlafe. Denn ein Salat, je nach Art der Soße, hat kaum Zucker. Daher kann auch bei der BE-Schätzung nicht viel schiefgehen. Erst dachte ich ein Salat reicht nicht um meinen Hunger zu stillen, doch auch das war nur eine Frage der Zeit. Da die durchschnittliche Schlafenszeit ungefähr acht Stunden beträgt, ist der Zucker bereits 1/3 des Tages im Zielbereich.

Zickzack

Was die Zeit im Zielbereich angeht, konnte ich in den letzten Tagen bedingt durch einen unbemerkten Riss in meinem Basisinsulin leider nicht verbessern. Das Insulin ging dementsprechend nicht ins Bein, sondern in den Pen. Dennoch habe ich mit der CGM Kurve und den Warnungen mit meinem Kurzeit-Insulin größere Ausreißer minimieren können. Erst durch die kontinuierliche Kurve und die immer wieder für mich ‚grundlosen‘ Ansteigungen des Zuckers ist mir erst aufgefallen dass irgendetwas nicht stimmt. Gefahr erkannt gefahr gebannt, jetzt kann es losgehen die Zeit im Zielbreich weiter zu verbessern.

 

Cyborg: Die ersten Tage mit dem Eversense CGM